Es ist eine abenteuerliche Geschichte – die Geschichte eines kleinen Mannes, der die Idee hat und sich durchsetzt. Die „Story“ vom Geschirrspüler zum Millionär? Nicht ganz. Begonnen hat alles in Forchheim, der kleinen Stadt am Rande der Fränkischen Schweiz. Die Grassingers bewirtschafteten dort einen Gasthof, klein und gemütlich. Es war ein einträgliches Geschäft, aber sie fühlten sich nicht ausgelastet, wollten mehr leisten, etwas anderes tun.

1953 gründeten sie die Firma „Grassinger“: Herstellung und Vertrieb von Bettwärmern, Heizdecken und Heizkissen. In einer Zeit, in der man noch mit Kohle und Holz die Öfen schürte, eine Idee, die zukunftsträchtig war. Wer wollte es im Winter schon kalt haben, im Auto ohne Heizung frieren? Keiner. Schnell wuchs das Unternehmen, expandierte es. 1958 verlegte man den Firmensitz nach Altenberg, erweiterte laufend die Räumlichkeiten. Und Hans Grassinger blühte auf, erfand neue Fertigungstechniken, verbesserte die Sicherheit, reparierte und probierte, war Chef und Vater in einer Person. Ein Tüftler, wie er im Buche steht, einer, der stundenlang an einem Problem nagte, bis er die Lösung fand. 1971 trat sein Sohn nach dem Ingenieur-Studium mit in die Firma ein – er , der eigentlich vom Motorsport ganz eingenommen schien. Pokale und Urkunden zeugen von der Begeisterung, Bilder zeigen ihn schlammüberzogen mit einer schweren Geländemaschine in halsbrecherischen Kurven. Und sein Vater war dabei, fuhr mit auf die Rennen, war Trainer und Betreuer. Ein freundschaftliches Verhältnis. So war es auch kein Wunder, dass Vater und Sohn harmonisch die Firma leiteten – bis Hans Grassinger starb. Eigentlich völlig unerwartet. Bis zum Schluss arbeitete er unermüdlich, waren seine Gedanken im Betrieb, wollte er wissen, wie welche Maschine läuft, ob alles klappt, ob die Geschäfte gehen.

Und sie laufen, dank seiner Vorarbeit. Natürlich werden heute nicht nur Heizdecken, Heizkissen und Bettwärmer produziert, stellen die Grassingers auch andere Produkte her: Rheuma-decken, Autositzbezüge, Fußwärmer und alles, was etwas mit Stoff, Bezügen und Decken zu tu hat. Seit 1976 produzieren sie in Ammerndorf. Unauffällig – aber einer der vier Großen in der deutschen Branche. Qualitätsware, vom VDE geprüft und für sicher befunden. Noch immer das Richtige für kalte Tage, wenn der Winter mit Hagelschauern und eisigen Winden in die Lande zieht und die Fenster Eisblüten tragen. Da freut man sich auf das vorgewärmte Bett, auf die warmen Füße.